Hessen: Edersee

Angeln im Edersee

Der Edersee ist das Hechtgewässer par excellence

Der Edersee ist mit 11,8 Quadratkilometer einer der größten Stauseen Deutschlands. Gespeist wird er unter anderem von der Eder, die weiter in die Fulda fließt. Er liegt nur 35 Kilometer südwestlich von Kassel entfernt im Norden des Naturparks Kellerwald-Edersee.

Die größte Wassertiefe erreicht der Edersee an der Staumauermit 43 Meter, die Durchschnittstiefe liegt bei 18 Meter. Allerdings dient der Edersee unter anderm auch zur Wasserregulierung der Wesser und zum Hochwasserschutz. Daher ist der Wasserstand nicht konstant, sondern schwankt recht stark, was sich auch im Verhalten der Fische niederschlägt, die Standorte wechseln schnell.

Als Hechtgewässer der Spitzenklasse ist der Edersee seit Jahrzehnten weit über die Grenzen hinaus bekannt. Aber man würde dem Edersee Unrecht tun, würde man ihn ausschließlich als Hechtgewässer betrachten. Denn der Edersee beherbergt noch eine Vielzahl weiterer Fischarten, die hier ebenfalls bestens abwachsen und kapitale Größen erreichen.

Hechte von über 30 Pfund werden im Edersee regelmäßig gefangen, außerdem gehen Zander bis über 23 Pfund an den Haken. Die Barsche erreichen im Edersee Gewichte von mehr als fünf Pfund. Bei den Weißfischen dominieren die Rotaugen und Brassen, Karpfen und Schleien kommen zwar vor, aber nicht in großen Stückzahlen ausserdem weitere Weißfischarten wie Güster, Ukelei usw.

Zwar kann man den Edersee sehr gut vom Ufer aus beangeln, allerdings können Sie mit dem Boot größere Bereiche Abfischen und sind deutlich flexibler. Vor Ort können Sie Boote und Echolote mieten, ausserdem können Sie Tiefenkarten kaufen. Echolot und Tiefenkarte liefern wichtige Anhaltspunkte für die Auswahl Ihrer Angelbereiche.

Der Edersee ist ganzjährig beangelbar, es hat sich aber herausgestellt, dass die kühleren Monate die besseren sind. Im Sommer sind die Hechte und Barsche deutlich schwerer zu finden in der grossen Wassermasse des Edersees, während sie bei kühlerem Wasser eher feste Standplätze haben. Schleppen Sie im Winter sehr tief, bis zu 20 Meter, und langsam. In diesen Tiefen ist die Köderfarbe nicht mehr relevant, die Köder sollten aber nicht zu groß sein.

Suchen Sie die Hechte im Frühjahr und Frühsommer, wenn der Wasserstand hoch ist, im flachen Wasser, wo die Sonne das Wasser schneller erwärmt. Zu dieser Zeit stehen auch die umliegenden Bäume und Büsche unter Wasser. Das Angeln an diesen Stellen ist zwar sehr hängerträchtig, aber auch vielversprechend, denn hier finden die Hechte Schutz und Nahrung.

Setzen Sie im klaren Wasser im Frühjahr natürliche und gedeckte Köderfarben ein. Gummifische bis 15 cm und kleine und mittlere Wobbler, die bis 4 Meter tief laufen, sind Top-Köder.

Wenn sich das Wasser im Sommer allgemein erwärmt, ziehen sich die Hechte ins Tiefere zurück. Beangeln Sie dann tagsüber Steilkanten und das Freiwasser bei sechs bis acht Meter Wassertiefe. Bieten Sie den Hechten nun größere Köder in kräftigen und grellen Farben an (Schockfarben). Abends folgen die Hechte den Friedfischen ins flachere Wasser, um zu rauben. Dann haben Sie in den flacheren Abschnitten gute Chancen.

Auf Barsche hat sich das Vertikalangeln als erfolgreiche Methode herausgestellt. Kleine Zocker, Mini-Shads und auch die Hegene verführen am Edersee regelmäßig Barsche, die ebenso wie die Hechte hier gut abwachsen.

Zander finden Sie im alten Flussbett der Eder. Erfolgreich werden Sie beim Angeln auf Zander in den Nachtstunden sein, bieten Sie Fischfetzen oder kleine Lauben an der Grundrute an. Zeit und Köder sind auch richtig für Aal, d.h. Sie können so mit beiden Fischarten rechnen.

Einige gute Stellen von der Edermündung bis zur Staumauer

  • Herzhausen: Mündung der Eder und der Itter in den Edersee, ein Teil gehört zum Naturschutzgebiet, das nicht beangelt werden darf. Diese Stelle ist nur bei hohem Wasserstand gut beangelbar, dann aber top. Der reichliche Bewuchs dient den Fischen zum Laichen, direkt nach der Laichzeit gut für kapitale Hechte. Auch eine gute Fliegenfischerstrecke.
  • Harbshausen: die erste Biegung im Edersee gegenüber dem „Hochstein“. Nach der Schonzeit eine gute Stelle für Zander.
  • Aseler Brücke: eine Top-Stelle für Barsche und Hechte. Bei Vollstau liegt die Aseler Brücke 10 Meter unter Wasser, sie wird vom treibenden oder verankerten Boot aus beangelt. Beim Badestrand mit seinem sandigen Boden werden schöne Zander gefangen.
  • Fürstental: bei Vollstau finden Sie hier die oben beschriebenen gefluteten Bäume und Sträucher und damit die Hechte. Bieten Sie den Köder sehr nah an der Vegetation und flach an (zwei bis fünf Meter)
  • Bringhäuser Bucht: schräg gegenüber von Fürstental ist die Bringhäuser Bucht mit der „Liebesinsel“. Westlich der Liebesinsel liegt eine Kiesbank mit guten Beständen an Hecht, Barsch und Zander.
  • Loreley: an der Halbinsel Scheid finden Sie eine Steilwand eines ehemaligen Steinbruchs. Vor allem im Sommer und bei Westwind stellen sich hier mit den Weißfischen Barschschwärme ein und gute Hechte. Angeln Sie direkt an der Steilwand mit Zockern auf Barsche und mit Gummifischen und großen Spinnern auf Hechte.
  • Weißer Stein: wie bei der Loreley geprägt durch eine Steilwand, aber mit einem Unterwasserplateau von bis zu 30 Meter Breite. Bei hohem Wasserstand nur vom Boot beangelbar (dann ideal zum Vertikalangeln)s, bei niedrigem Wasserstand Ziel der Unferangler, die vom Plateau aus im alten Flusslauf der Eder angeln. Hier sind immer große Hechte zu finden.
  • Niederwerber Bucht: eine sehr gute Frühjahrsstelle, da sie im Sommer fast immer trocken fällt. Dann wird in dieser größten Bucht des Edesees mit drei Kilometer Länge in Wassertiefen von drei bis fünf Meter auf Hechte geschleppt. Am Ende der Bucht fließt der Werbebach in den Edersee, die Einmündung sollte ebenfalls beachtet werden.
  • Buchholzufer: eine 2,8 Kilometer lange Strecke, die einen ganzen Angeltag beanspruchen kann. Ein vorzüglicher Flachwasserbereich mit meist mittelgroßen Hechten.
  • Hopfenberge: eine 350 Meter lange Hügelkette, die bei Vollstau im Frühjahr vier Meter unter Wasse sind, markiert durch Bojen. Zur Staumauer hin liegt eine flach auslaufende Sandbank, auf der anderen Seite fällt das Wasser steil ab. Hier sind Hecht, Barsch und Zander zuhause.
  • Rutsche: gegenüber der Hopfenberge ist die „Rutsche“, eine steile Kiesfläche, die zur Staumauer hin steil abfällt, je nach Wasserstand bis zu 30 Meter bis zum alten Flussbett der Eder. Eine gute Winterstelle zum Angeln mit Köderfisch und Laufpose.

Der Edersee ist touristisch sehr gut erschlossen, d.h. dass Sie rund um den Edersee eine Vielzahl von Wohnmöglichkeiten finden. Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen, Campingplatz, alles ist vorhanden.

Wer als Edersee-Neuling seine Fangchancen deutlich erhöhen möchte, bucht sich einen der Guides rund ums Gewässer. Sie kennen das Gewässer und das Verhalten der Fische beim jeweiligen Wasserstand.

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