Frankreich: Atlantikküste

Die französische Atlantikküste

Die Atlantikküste Frankreichs bietet unter anderem Brandungsangeln auf Großfische

Die französische Atlantikküste im Golf von Biscaya bietet eine Vielzahl guter und bester Angelreviere. Brandungsangeln hat hier eine lange Tradition, es ist allerdings so unterschiedlich, wie die vielen Fischarten.

Die Küstenlinie wird immer wieder unterbrochen von den Mündungen kleiner und großer Flüsse, die nicht nur Süßwasser ins Meer bringen, sondern auch Sedimente und Nährstoffe. Dementsprechend ändern sich Flora und Fauna unter Wasser, der Angler muss seine Ausrüstung und seine Methodik jeweils anpassen.

Zu den Fischarten gehören kleinere wie auch größere zumeist Jäger und Räuber, die sich auf Sandplateaus aufhalten, in Gezeitenrinnen, rings um muschelbesetzte Felsen oder die direkt in der Brandung, in der aufspritzenden Gischt jagen. Der Angler findet hier Adlerfische, Wolfsbarsche, den gefleckten Seewolf, Schattenfische, Geißbrassen, Goldbrassen, Marmorbrassen, Stachelrochen, Zitterrochen, Katzenhaie, Glatthaie und Engelshaie. Dazu kommen leckere Steinbutt und Seezungen.

Unterschiedliche Untergründe

Bevor Sie losziehen zum Angeln, warten Sie zuerst einmal die Ebbe ab und schauen sich das Angelrevier an. Merken Sie sich, wo die Gezeitenrinnen sind, wo die bewachsenen Felsen, wo tief ausgespülte Bereiche und wo die Sandplateaus. Denn hier finden Sie die Fische, allerdings haben die verschiedenen Fische auch ihre bevorzugten Standorte. Überall wo sich der Boden wandelt, überall wo sich die Küste wandelt, überall wo sich Brandung aufbaut, halten sich die Fische bevorzugt auf.

Auch beim Angeln lohnt es sich, die Augen offen zu halten, denn die verschiedenen Bereiche erkennen Sie auch an der Wasseroberfläche und der Farbe. Über flachen Bereichen haben Sie eine bewegte, teilweise schäumende Oberfläche, eine ruhige Wasseroberfläche dahinter weist auf einen Steilabfall hin. Tiefe Stellen erkennen Sie daran, dass das Wasser dort dunkler ist, als in der Umgebung. Helle, grünliche Färbung umgeben von blauem Wasser deutet auf ein Sandplateau hin. Wenn Sie das alles verinnerlichen, haben Sie bereits wichtige Schritte zum Fangerfolg hinter sich.

Tiefe Löcher

In den tief ausgespülten Bereichen finden Sie die großen Fische. Hier stehen Adlerfische, Adler- und Stachelrochen, Zitterrochen, Katzenhaie, Glatthaie und Engelhaie. Hier brauchen Sie die kräftigste Ausrüstung, denn Sie müssen große Köder ausbringen: eine Brandungsrute von 4,50 Meter mit einem Wurfgewicht von 150 bis 400 Gramm, dazu eine passende Weitwurfrolle mit konischem Kern mit mindestens 300 Metern 0,45er bis 0,50er monofiler Schnur und einer 8 Meter langen 0,70er monofilen Schlagschnur. Nehmen Sie Krallenbleie oder Igelbleie, damit die Montage auch sicher am Platz gehalten und nicht verdriftet wird. Eine ganz einfache Montage mit einem Einzelhaken an 0,70er oder 0,80er Mundschnur reicht vollkommen aus.

In den tiefen Stellen finden Sie aber auch kleinere Fischarten, die dort auf der Suche nach Würmern, Krabben und Muscheln sind: Goldbrassen und Marmorbrassen, Schattenfische, Aale, Wittlingen und an der nördlichen Atlantikküste der Dorsch. Auf diese Fischarten angeln Sie mit etwas leichterem Gerät: Brandungsruten von 4,20 bis 4,50 Meter Länge mit einem Wurfgewicht von 80 bis 250 Gramm, eine passende Weitwurfrolle mit 300 Meter 0,35er oder 0,40er monofiler Schnur. Auch hier setzen Sie wieder auf Krallenbleie oder Igelbleie und eine einfache 2 Meter lange Montage mit einer 80 Zentimeterm langen 0,45er Mundschnur und eventuell einigen Perlen vor dem Haken.

Sandplateaus

Auf den Sandplateaus – vor allem an deren Rändern ! – finden Sie Plattfische wie die von allen in der Küche begehrte Seezunge. Die vorgenannte Rute von 4,20 bis 4,50 Meter Länge mit einem Wurfgewicht von 80 bis 250 Gramm ist eine Universalrute, die Sie auch beim Plattfischangeln einsetzen können. Sind die von Ihnen beangelten Sandbänke nicht zu weit entfernt, können Sie auch mit einem Plattfischsystem mit zwei fest montierten Seitenarmen angeln. Geht es auf Seezunge, sollten die Haken eher kleiner gewählt werden. Sie können hier Tropfen- oder Tellerbleie einsetzen, eventuell etwas leichter, gerade damit die Montage langsam verdriftet wird und so das Plateau abfischt.

Angelarten

Brandungsangeln

Beim Brandungsangeln mit den hier verwendeten Gewichten ist die Rute beim Wurf extremen Kräften ausgesetzt. Setzen Sie auf Überkopfwürfe, die den Blank nicht so stark belasten. Pendelwürfe können durchaus zu Rutenbrüchen führen.

An Hakentypen brauchen Sie eigentlich nur zwei: einen langschenkligen Wurmhaken und einen Circle Hook. Nehmen Sie jeweils verschiedene Größen mit und kalkulieren Sie auch Verluste durch Hänger mit ein. Dann sollten Sie eigentlich gut gerüstet sein.

Spinnangeln

Mitten im Strömungs- und Brandungsbereich wird ebenfalls erfolgreich geangelt. Denn hier jagen die Geißbrasse, der Wolfsbarsch, der gefleckte Seewolf und der Adlerfisch nach jeder Beute, die hier schwimmt (Anchovis, Sandaale, Sardinen) oder aus dem Sand gespült wird (Würmer, Krebse). In Oberflächennähe finden Sie auch Hornhechte und Makrelen.

Brandungsjäger haben keine Zeit, eine Beute langwierig zu untersuchen bevor sie sie fressen, sie müssen zuschnappen bevor sie wieder weg ist. D.h. Ihr Köder muss einigermaßen ins Beuteschema passen, als Angler muss man sich dabei nicht verkünsteln. Die Bisse in der Brandung kommen vehement, die Fische knallen auf den Köder, wohl dem Angler, der seine Angel fest in der Hand hält.

Bootsangeln

Vom Boot aus wird weit draussen auf dem Meer gefischt, wo versunkene Wracks das Ziel sind. Hier leben u.a. Conger und große Lengs bis über 20 Pfund. Sie werden mit einer 30 bis 50 lbs Ausrüstung und Naturködern gefangen.

Beim Bootsangeln werden verschiedene Rochenarten gefangen, wie der Stechrochen und der Sternrochen, als Beifang gehen Meerengel, die zu den Haien gehören und bis 100 Pfund schwer werden können, an den Haken.

Geräte-Box

Universalausstattung Brandungsangeln

  • Brandungsrute von 4,20 bis 4,50 Meter Länge mit einem Wurfgewicht von 80 bis 250 Gramm für die meisten Fischarten
  • Weitwurfrolle mit 300 Meter 0,35er oder 0,40er monofiler Schnur
  • einfache 2 Meter lange Montage mit einer 80 Zentimeter langen 0,45er Mundschnur
  • Krallenbleie oder Igelbleie und Tropfen- oder Tellerbleie
  • langschenklige Wurmhaken und Circle Hooks in verschiedenen Größen

für Großfische in der Brandung

  • Brandungsrute von 4,50 Meter Länge mit einem Wurfgewicht von 150 bis 400 Gramm
  • Weitwurfrolle mit konischem Kern mit mindestens 300 Metern 0,45er bis 0,50er monofiler Schnur
  • 8 Meter lange 0,70er monofile Schlagschnur
  • einfache Montage mit einem Einzelhaken an 0,70er oder 0,80er Mundschnur
  • Krallenbleie oder Igelbleie
  • kräftige Circle Hooks

Spinnangeln im Strömungs- und Gischtbereich

Nehmen Sie Ihre Meerforellenausrüstung und längliche, schlanke Blinker, die Sie auch an der Ostsee oder Nordsee beim Meerforellen- und Wolfsbarschangeln einsetzen.

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