Fischatlas: Der europäische Wolfsbarsch

Wolfsbarsch
Europäischer Wolfsbarsch (Dicentrarchus labrax)
Bild Creator: Hans Hillewaert
Lizenz: Creative Commons
Die Originaldatei finden Sie hier.
Wolfsbarsch
Europäischer Wolfsbarsch (Dicentrarchus labrax)
Bild Creator: Citron
Lizenz: Creative Commons
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Lateinischer Name: Dicentrarchus labrax
Dänischer Name: Havbars
Englischer Name: Bass, Seabass, Sea Perch, Sea Wolf
Finnischer Name: Meribassi
Französischer Name: Loup de mer, Drenek (Bretagne), Loubas (Provence), Bar, Bar européen, Bar commun
Italienischer Name: Luppi di mare, Branzino, Spigola
Niederländischer Name: Zeebars
Norwegischer Name: Havabbor
Portugiesischer Name: Robalo
Schwedischer Name: Havsabborre
Spanischer Name: Robalo, Lobina, Robaliza

Länge: bis maximal ca. 1,00 Meter
Gewicht: bis maximal ca. 25 Pfund
Alter: bis maximal 30 Jahre
Laichzeit: Mai bis August

Wolfsbarsch
Gefleckter Wolfsbarsch (Dicentrarchus punctatus)
Bild Creator: Fernando Lisón Martín
Lizenz: Creative Commons
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Vorkommen/Lebensraum: Mittelmeer, Atlantikküste Westeuropas, Nordsee, westliche Ostsee
Erkennungskennzeichen: spindelförmiger Körper, Rücken blaugrau, Seiten silbergrau, Unterseite silberweiß, Brust- und Bauchflossen schwarz, dunkler Fleck auf dem Kiemendeckel
Nahrung: Würmer, Krabben, Kleinfische und Fischbrut

Achtung: der Wolfsbarsch wird oftmals auch als „Seewolf“ bezeichnet, was aber zu einer Verwechslung mit dem Katfisch führen kann, der auch Seewolf genannt wird, was allerdings seine Berechtigung hat, da dieser Fisch zur Familie der Seewölfe gehört. Der Wolfsbarsch gehört zur Familie der Wolfsbarsche. Die Wolfsbarsche (Moronidae) oder Streifenbarsche sind eine Familie mit zwei Gattungen und sechs Arten mit unterschiedlichem Verbreitungsgebiet.

Das Revier des Wolfsbarsches ist dort, wo Struktur und Strömung im Wasser sind. Zwischen Felsplatten, größeren und kleineren Felsen, Sandbänken und Tangfeldern fühlt er sich wohl. Besonders an Strömungskanten sucht er seine Beute.

Wie die Meeräsche ist auch der Wolfsbarsch ein Fisch der wärmeren Monate. Die Saison beginnt etwa Anfang bis Mitte April und geht bis Ende September. Dann ziehen sich die Wolfsbarsche in ihre Winterquartiere zurück. Die besten Stunden am Tag sind die Stunden der Dämmerung, sowie auflaufendes Wasser und vor allem die beiden Stunden nach Hochwasser.

Angelmethoden:

Der Wolfsbarsch ist zwar ein ausgesprochener Räuber, aber auch der Posenangler ist erfolgreich bei der Pirsch auf den Wolfsbarsch. Gute Köder sind Seeringelwürmer, Krabben, Köderfische und Fischfetzen. Mit dem Sbirolino kann der Köder verführerisch präsentiert werden.

Beim Brandungsangeln wird der Wolfsbarsch mit den oben genannten Ködern überlistet. Die Bremse sollte weich eingestellt werden, da der Wolfsbarsch sehr robust beißt und die Rute ins Wasser reissen kann. Oft schwimmt er nach dem Biss in Richtung Ufer, so dass sehr schnell eingekurbelt und Kontakt hergestellt werden muss.

Beim Bootsangeln wird mit schweren Blinkern und leichten Pilkern zumeist über Wracks geangelt, sowie mit Naturködern. Dabei wird der angebotenen Köder variiert, bis man den Geschmack des Wolfsbarsches herausgefunden hat, er ist diesbezüglich sehr wählerisch. Das was heute gut geht, kann morgen schon verschmäht werden. Wichtig bei Köderauswahl und Einstrippen ist, den Jagdinstinkt der Wolfsbarsche zu wecken.

Über das Fliegenfischen auf Wolfsbarsch ist wenig bekannt. Erfolg versprechen schnell eingestrippte Streamer. Nehmen Sie zum Fliegenfischen auf Wolfsbarsch dieselbe Ausrüstung, die Sie auch für Meerforellen nehmen und suchen Sie gezielt die Bereiche zwischen Buhnen ab oder Strecken mit strukturiertem Untergrund, die Sie watend erreichen können.

Als Raubfisch wird der Wolfsbarsch oft mit der Spinnangel gefangen. Er lebt in kleinen Schwärmen, die zur Futtersuche umherziehen – die großen Wolfsbarsche sind allerdings Einzelgänger. Dabei bevorzugt er Brandung und felsige und strömungsreiche Gewässer. In der Dämmerung und nachts kann er auch in flachen Strandbereichen gefangen werden. Im ofenen Meer bevorzugt er Riffs und Wracks.

Zum Spinnangeln benötigt man eine Spinnrute mit 30 bis 80 Gramm Wurfgewicht, eine Weitwurfrolle und 0,30er bis 0,40er monofile Schnur. Schlanke Blinker und Küstenwobbler sind erfolgreiche Köder, ebenso große Spinner, jedoch variieren diese regional sehr stark, so dass es unumgänglich ist, sich vor Ort nach den gängigen Ködern zu erkundigen.

Eine kleine Köderauswahl

  • Popper: der Name kommt von dem Geräusch, das sie verursachen, sie ploppen oder knallen (engl.: pop – knallen), wenn sie an der Wasseroberfläche angeboten werden. Sie haben eine stumpfe oder konvexe Schnauze und werden ruckartig geführt
  • Jerkbaits: werden ähnlich ruckartig wie Popper geführt, mit dem Unterschied, dass sie in allen Wassertiefen angeboten werden (engl.: jerk – rucken)
  • Twitchbaits: sind den Jerkbaits sehr ähnlich, sie werden aber deutlich sanfter geführt (engl.: twitch – zupfen)
  • Stickbaits: sie werden wie Popper an der Wasseroberfläche geführt, jedoch sanfter und im ZickZack. Man nennt diese Köderführung „Walking the dog“, so wie ein Hund beim Gassi gehen an der Leine von rechts nach links läuft und wie der vom links nach rechts. Der Körper ist länglich und stabförmig (engl.: stick – Stab)

Für die oben genannten Köder, die ruckartig durch das Wasser bewegt werden, brauchen Sie eine harte, schnelle Rute mit 10 bis 40 Gramm Wurfgewicht. Dazu eine Stationär- oder Multirolle mit geflochetener 0,12 er bis 0,20er Schnur und einem 50 Zentimeter langen monofilen oder Fluorocarbon Vorfach mit 10 Kilogramm Tragkraft.

Verwertung:

Der Wolfsbarsch ist nicht nur ein beliebter Angelfisch, sondern auch in der Küche sehr gerne gesehen. Er hat ein aromatisches, festes und mageres Fleisch und wenig Gräten. Der Wolfsbarsch wird gebraten oder gegrillt, auch in der Alufolie im Ofen zubereitet ist er ausgesprochen lecker.

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