Der Hering ist ein kulinarischer Leckerbissen, der auch sportlich nicht zu verachten ist
Lateinischer Name: clupea harengus
Dänischer Name: Sild
Englischer Name: Herring
Finnischer Name: Silli Haili
Französischer Name: Hareng
Italienischer Name: Aringa
Niederländischer Name: Haring, Sild
Norwegischer Name: Sild, Strömming
Portugiesischer Name: Arengue
Schwedischer Name: Sill
Spanischer Name: Arengue
Länge: bis maximal ca. 40 Zentimeter
Gewicht: bis maximal ca. 1 Pfund
Vorkommen/Lebensraum: Atlantikküste von Nordnorwegen bis Biscaya, Nordsee, Ostsee
Erkennungskennzeichen: Seiten und Unterseite silbern, Oberseite blaugrün
Nahrung: Plankton, Fischbrut
Einige Hot Spots an deutschen Küsten
- Flensburger Förde: Heringsangeln von den Piers im Hafengebiet, besonders die lange Hafenmole und der gesamte innere Teil, ebenso von den Molen in der Förde
- Schlei: Hot Spot! Die Schlei ist DER Hot Spot schlechthin für Heringe in Deutschland, im Hafenbereich in Kappeln können Sie gut vom Ufer aus angeln, ebenso an der Südmole von Schleimünde, sowie in der Nähe des Fähranlegers in Arnis und an der Klappbrücke in Lindaunis (wer an der Brücke in Lindaunis angeln möchte, muss sich sehr früh seinen Platz belegen). Mit dem Boot haben Sie allerbeste Möglichkeiten, aber bleiben Sie raus aus der Fahrrinne! Für die Schlei brauchen Sie einen extra Angelschein, den Sie im Angelgeschäft im Hafen bekommen
- Eckernförde: Heringe können von der Hafenmole aus gefangen werden, ausserdem im Hafenbereich, mit dem Boot Richtung Marinehafen
- Kiel: Angelstellen im Hafen nahe dem Fähranleger der Skandinavien-Fähren, ausserdem im Tirpitz-Hafen, im Scheerhafen und an der Holtenauer Schleuse; einige Hafenstellen sind inzwischen für Angler gesperrt, erkundigen Sie sich vor Ort, Sartorikai ist freigegeben
- Nord-Ostsee-Kanal: gutes Heringsangeln zwischen Kiel und Rendsburg, gute Stellen bei Westerrönfeld, Albersdorf und der Rendsburg Hochbrücke
- Hohwacht: im kleinen Hafen vor der Lippe-Schleuse, nicht jedes Jahr gut, aber manchmal hervorragend
- Neustadt: direkt im kleinen Hafen, von der Stadtbrücke bis zur ehemaligen Glücksklee Fabrik, Stege dürfen nicht betreten werden
- Lübeck: von der Travemündung bis Lübeck, gute Plätze bei der Herrenbrücke und im Hafen Schlutrup; erkundigen Sie sich vor Ort nach den aktuellen Regeln
- Wismar: im Westhafen
- Rostock: Hot Spot! Heringsangeln von den Molen in Warnemünde (Hafeneinfahrt und Molenköpfe) und Rostock, ausserdem im Rostocker Hafen, wo er zugänglich ist
- Stralsund: ab Ende Februar/Anfang März von der Rügendammbrücke und von einzelnen Molen und Brücken im Hafengebiet; angeln ist aber nicht überall erlaubt, informieren Sie sich vor Ort; sehr gut auch die Hafenmole, der Molenkopf und der Holzhafen
- Wilhelmshafen: gutes Heringsangeln am Bontekai und bei den Schleusen – Hafenschein erforderlich
- Cuxhafen: von den Piers und Brücken im Hafen, die zugänglich sind
- Meldorf: ab Ende Apfil, im kleinen Meldorfer Seglerhafen
- die Priele des Wattenmeeres: vor allem die Priele, die direkt zu den Häfen führen, sind besonders geeignet, z.B. der Damm vom Holmer Siel und zwischen der Halbinsel Nordstrand und dem Festland (gehen Sie auf dem Bauwerk ganz weit raus in die Nordsee)
Einige Hot Spots in Dänemark
- Apenrade: der Hafen von Apenrade ist einer der vielen Hot Spots an der Ostküste Dänemarks
- Sönderborg: auch in Sönderborg ist der Hafen ein beliebtes Ziel für Heringsangler
- Hvide Sande: es ist manchmal schwierig hier einen Platz zu bekommen, aber Hvide Sande ist immer gut für Heringe (auch für die fetten Herbstheringe). Sie können in der gesamten Hafeneinfahrt angeln, beidseits der Schleuse.
Wenn Sie keinen Platz auf den Molen oder an den Spundwänden bekommen, versuchen Sie es direkt vom Ufer aus. In der Saison gibts dort überall Heringe. Besonders gut ist es, wenn die Schleusentore zu sind und sich die Fische davor stauen.
Wenn Robben auftauchen, können Sie allerdings einpacken und es vielleicht im Hafen auf Hornhechte probieren. Der Bereich direkt bei der Schleuse hat einen hängerträchtigen Boden - Thorsminde: um Thorsminde wird nicht so ein Hype gemacht, wie um Hvide Sande, Thorsminde ist aber ebenfalls einer der besten Plätze für Heringe
Angelmethoden:
Der Hering löst im Frühjahr bei den eingefleischten Heringsanglern einen wahren Angelrausch aus. Jedes Jahr, wenn der Hering zum Laichen in unfernahe Gebiete kommt, stellen ihnen Scharen von Anglern vom Ufer oder vom Boot aus nach.
Die Angelmethode ist eigentlich recht einfach: an eine mittelschwere Spinnrute wird ein Heringspaternoster mit 2-6 Haken angeknüpft. An das Ende kommt ein sogenanntes Heringsblei. Das ist ein flaches Blei, das relativ langsam absinkt, was vor allem wichtig ist, wenn der Hering im Oberflächenwasser steht. Diese Montage wird ausgeworfen und je nach Anglertyp ruckartig oder in gleichbleibender Geschwindigkeit eingeholt. Bewährt hat sich dabei, den Haken eine leichte Bewegung zu verleihen; wildes Reißen bringt eher weniger Fisch oder sie sind von aussen gehakt.
Dabei fischt man alle Wasserschichten ab, bis man den Schwarm gefunden hat. In dieser Wassertiefe angelt man weiter, bis die Bisse nachlassen und man wieder auf die Suche gehen muss.
Bei dieser Art des Angelns kommt es oft vor, dass mehrere Heringe gleichzeitig am Paternoster hängen. Der Hering ist zwar klein, aber ein wild kämpfender Fisch. Man sollte also die Rute nicht zu weich wählen, vor allem wenn man von einer mit Anglern dicht besetzten Mole oder Kaimauer angelt.
Wenn man Platz hat und das Fliegenfischen beherrscht, kann es auch reizvoll sein, dem Hering mit einer leichten Fliegenrute nachzustellen. Einen Versuch ist es gewiss wert.
Verwertung:
Der Hering gehört zu den Fettfischen, die dem Körper wichtige Fettsäuren liefern. Für mich gehört der Hering geschmacklich gehört er zu dem Besten, was das Meer hergibt.
Am besten kommt sein feiner Geschmack zur Geltung, wenn er einfach nur leicht gesalzen, kurz in Mehl gewälzt und dann in Butter rausgebraten wird (nicht zu lange, sonst wird das Fleisch trocken). Dazu gibt es krosse Bratkartoffeln mit Speck und Zwiebeln und einen grünen Salat mit Zitronendressing.
Matjes ist ein jungfräulicher Vollfetthering, der noch keinen Ansatz von Milch oder Rogen hat. Im Frühjahr gegen April/Mai setzt er durch das dann vermehrte Planktonaufkommen vier bis 22 Prozent Fett an.
Beim Kehlen wird am Ansatz der Brustflosse ein kleiner Schnitt gemacht, die Innereien mit der Messerspitze herausgehebelt und darauf geachtet, dass die Bauchspeicheldrüse drinnen bleibt. Die wird benötigt für die enzymatische Reifung. Die Heringe werden nun in einem Fass (oder Eimer) geschichtet, zwischen jede Schicht kommt etwas grobes Meersalz.
In den Niederlande wird der Matjes mit 3 Prozent Salz gesalzen, in Deutschland mit bis zu 20 Prozent. Nach etwa sieben Tagen ist die Reifung abgeschlossen und die Heringe werden von Hand filetiert.
Matjes-Heringe enthalten leicht verdauliches Eiweiß, sowie viel Vitamin A und D. Dazu kommen Mineralstoffe wie Kalium und Phosphor. Das Fett des Herings enthält reichlich Omega3 Fettsäuren.
Wenn Sie Matjes-Heringe selbst herstellen möchten, sollten Sie die Fische zuerst für einige Tage einfrieren, um eventuell vorhandene Nematoden abzutöten.