Angeltechnik: Krabbenköder

Angeln mit Naturködern: Die Krabbe

Der Begriff „Krabbe“ wird von vielen leichtfertig verwendet, hier gibt es viele Verwechslungen. Die Krabbe ist ein Krustentier, das die weichen Innereien durch ein Außenskelett schützt. Das Außenskelett ist die „Kruste“, die wie ein Panzer wirkt, da viele Fressfeinde diesen Panzer nicht knacken können.

Da der Panzer aber nicht mitwächst, wächst letztendlich die Krabbe daraus hinaus, sie muss den Panzer wechseln. In dieser Phase ist sie sehr verletzlich, was auch die Fische wissen. Meistens im Frühjahr ist die Zeit der Weichkrebse (engl. Peeler Grab), der Krebse, die ihren Panzer abstreift haben, deren neuer Panzer aber noch nicht ausgehärtet ist.

Unter dem alten Panzer wird der neue gebildet: Beine, Scheren, Rücken, Bauch, sogar die Kiemen bekommen einen neuen Panzer. Kurz vor dem Wechsel entzieht die Krabbe dem alten Panzer das Kalzium, damit er spröde wird. Dann pumpt sie sich voll mit Wasser, sodass die Schale aufreißt und abgestreift werden kann.

Während man in England Peeler Grabs kaufen kann, muss man andernorts auf die Suche gehen. Schauen Sie bei Ebbe unter Steinen, in alten Rohren oder wo auch immer eine Weichkrabbe Unterschlupf finden kann oder eine, die kurz vor der Häutung steht. Im Schlick liegende Steine, vor allem mit Bewuchs, sind diesbezüglich echte Hot Spots, vor allem in der Nähe von Flussmündungen.

Die Panzer der Weichkrabben härten allerdings sehr schnell aus, sie dienen also nur dem sofortigen Verbrauch. Wenn Sie die Krabben aber für einen längeren Zeitraum sammeln, schauen Sie nach harten, die kurz vor der Häutung stehen. Wenn sich das ovale Plättchen oberhalb des ersten Beinpaares bewegen läßt, steht die Krabbe kurz vor der Häutung.

Finden Sie zwei Krabben übereinander, ist die obere ein Männchen mit fesem Panzer, die untere ein Weibchen, das sich bald häuten wird. Die Krabben können sich nur paaren, wenn sich das Weibchen ausgezogen hat und weich und zart ist. Nach der Paarungszeit wechseln auch die Männchen den Panzer.

Wenn Sie die Krabben hältern wollen, tun Sie sie in einen Plastikeimer mit etwas Seetang oder Zeitungspapier. So überstehen sie drei bis vier Tage. Je kühler sie gehältert werden, umso langsamer verläuft die Häutung. Aber selbst wenn Sie die Krabben im Kühlschrank hältern und dieser Prozess dann extrem langsam abläuft, ganz aufhalten können Sie ihn nicht.

Verwenden Sie zum Angeln mit Krabben einen Haken mit breitem Hals, die Hakengröße richten Sie am Zielfisch aus. Bei Plattfischen sind Haken in Größe 2 – 2/0 angebracht, bei Dorschen und Wolfsbarschen in Größe 4/0 – 6/0.

Entfernen Sie vor dem Anködern die Beine und Scheren und den harten Panzer und schneiden den Körper in zwei Hälften. Stechen Sie den Haken durch den ersten Beinansatz und führen ihn hinten wieder heraus, ködern Sie auf diese Art auch die zweite Körperhälfte an. Mit etwas elastischem Band wickeln Sie alles fest. Mit den abgeschälten Beinen und Scheren können Sie die Körper weiter auf dem Haken fixieren, aber achten Sie darauf, dass die Hakenspitze frei bleibt.

Krabben sind ein verführerischer Köder für viele Fischarten. Dorsch, Wittling und Wolfsbarsch, aber auch Platte wie Scholle, Flunder und Rochen können einer gut angebotenen Krabbe nicht widerstehen. Alle Fischarten, die ihre Nahrung am Boden suchen, können mit Krabben gefangen werden.

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