Angeltechnik: Käseköder

Angeln mit Naturködern: Der Käse

Käse fängt nicht nur Barben, er ist ein vielseitiger Köder für viele Fischarten

So wie die Kartoffel unterschätzt wird, wird auch der Käse unterschätzt. Beides sind natürliche Köder, die einfach zu beschaffen, aber sehr fängig sind. Käse kann für viele Fischarten eingesetzt und mit verschiedensten Angelmethoden angeboten werden.

Ganz klassisch ist das Angeln mit Käse mit der Grundangel und dem Bodenblei. Sie können Käseköder aber auch mit der Bolognese-, Match- oder Kopfrute anbieten oder mit der Feederrute, dem Winkelpicker oder ganz einfach mit der Pose.

Ob er in stehendem, schwach fliessendem oder stärker fliessendem Gewässer angeboten wird, er kann überall Fische überlisten. Es ist interessant dabei zu beobachten, dass Angler, die ausschließlich mit Maden oder Würmern angeln, zwar vielleicht mehr Fische fangen, der Angler mit Käse aber die größeren am Haken hat. Man kan also selektiver die Jungfische schonend aussen vor lassen.

Abhängig davon welcher Fischart Sie nachstellen und in welchem Gewässer, wählen Sie auch die Käsesorte aus. Käse ist ein klassischer Köder für Barben, die in schnell fliessendem Gewässer heimisch sind. Hier setzen Sie auf Käsesorten, die aromatisch sind und eine schöne Duftspur verbreiten und gleichzeitig gut am Haken sitzen. In Frage kommen Emmentaler, Gouda und Edamer ebenso wie ein leckeres Stück Tilsiter.

Ziehen Sie das Käsestück entweder mit der Ködernadel über das Vorfach auf den Haken oder bieten Sie es bei sehr vorsichtigen Fischen am Haar an und ziehen es mit der Boilienadel auf das Haar. Wenn Sie den Käse über das Vorfach auf den Haken ziehen, vermeiden Sie die Gefahr von Rissen, der Käse sitzt felsenfest am Haken und wird in der Strömung nicht so leicht davon gespült oder von den Fischen abgelutscht.

Käse eignet sich auch hervorragend für Kombiköder. Nehmen Sie ein entsprechendes Stück Käse und kombinieren es mit einem kleinen Wurm oder einer oder zwei Maden. Solch eine Kombi kann an einigen Tagen der absolute Bringer sein, wen sich auf Käse pur nichts tut.

Nicht nur als Angelköder ist Käse geeignet. Sie können geriebenen Käse auch im Angelteig verarbeiten, Sie können Käse auch ins Lockfutter mischen. Nehmen Sie dafür sehr kräftig duftende Käsesorten wie z.B. fein geriebenen Emmentaler oder Parmiggiano.

Wenn Sie gerne mit Teig angeln, z.B. auf Rotaugen, versuchen Sie es doch einmal mit einem leckeren Käsearoma. Arbeiten Sie etwas fein geriebenen Käse in Ihren Angelteig mit ein.

Welcher Käse für welche Fischart:

  • Barben: ein haselnussgroßes Stück eines kräftig duftenden Käses ist der richtige Köder für Barben. Nehmen Sie einen Tilsiter oder einen Emmentaler Käse dafür
  • Döbel: eine eher weiche und mildere Sorte wie ein Bonbel oder Babybel an sensibler Posenmontage
  • Rotaugen: am Besten gehen auf Rotaugen madengroße Käsestreifen einer eher milden Käsesorte (Gouda oder Babybel). Schneiden Sie diese aus einer Käsescheibe und ködern Sie sie an wie eine Made
  • Karpfen: größere Käsestücke (Größe einer Walnuss) am Haar, auch größere Käsestücke anfüttern. Der Karpfen mag milden Käse ebenso wie aromatischen (Gouda, Emmentaler)
  • Forellen: ein langer Käsestreifen mit Sbirulino verführt auch Forellen. Der Käsestreifen muss sich unter Wasser verführerisch bewegen können, ein großer Teil der Lockwirkung ist dabei die Bewegung
  • Aale: für Aale ködern Sie aromatische und stark durftende Käsesorten an
  • Störe: an Angelteichen ist Käse einer der Erfolgsköder für Störe aller Größen. Ein Gouda oder Edamer ist eine gute Wahl

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