Fischatlas: Die Seeforelle

Die Seeforelle ist ein schnellwüchsiger Räuber mit ausgeprägtem Hang zur Größe

Seeforelle
Seeforelle, 2,7 kg, 60 cm
Bild Creator: William Greene
Lizenz: Creative-Commons
Die Originaldatei finden Sie hier.

Lateinischer Name: Salmo trutta lacustris
Weitere Namen: Blauforelle, Goldlachs, Grundforelle, Lachsforelle
Belgischer Name:
Dänischer Name: Søørred
Englischer Name: Lake Trout
Faeringischer Name:
Finnischer Name: Järvitaimen
Französischer Name: Truite de lac, Truite saumonée
Isländischer Name:
Italienischer Name:
Niederländischer Name:
Norwegischer Name:
Polnischer Name: Troc jeziorowa
Portugiesischer Name: Truta de lago
Schwedischer Name: Insjööring
Spanischer Name:

Länge: bis maximal ca. 130 Zentimeter, die Seeforelle ist schnellwüchsig, sie kann bereits im dritten Jahr 50 Zentimeter Länge erreichen
Gewicht: bis maximalca. 60 Pfund
Alter: bis maximal ca. 15 Jahre

Laichzeit: Oktober bis Dezember, über kiesigem Grund in einmündenden Bächen und Flüssen
Vorkommen/Lebensraum: Alpenraum bis nach Skandinavien hin, sie ist in Alpenseen ebenso zuhause wie in Stauseen in Nordrhein Westfalen, in Seen in Schleswig Holstein, in Dänemark, Schweden, Norwegen und Island, sowie in Nordrussland, England und Irland
Vorkommen/Gewässer: Seen mit guter Wasserqualität und hohem Sauerstoffgehalt, auch in angrenzenden schnell fliessenden und sauerstoffreichen Bächen und Flüssen
Körperform und Farbe: spindelförmiger oder torpedoförmiger Körper, Rücken blaugrau bis grünlichgrau, Seiten silbrig, Unterseite hell, schwarze Flecken auf Rücken und Flanken, manchmal x-förmig, Maul endständig
besondere Erkennungskennzeichen:
Verwechslungsmöglichkeiten: mit der Bachforelle, jedoch hat die Bachforelle rote Punkte, die Seeforelle schwarze
Nahrung: Plankton, Insektenlarven, Insekten, Kleinkrebse und Krebse, Fischbrut und Fische

Es gibt Quellen, die die Seeforelle mit maximal 140 Zentimeter Länge und maximal 50 Kilogramm Gewicht angeben, allerdings ohne weitere Nachweise. Vermutlich handelt es sich dabei um eine Verwechslung mit dem Namaycush, der auch als „Amerikanische Seeforelle“ bezeichnet wird und für den diese Maximalgrößen angegeben werden. Jedoch ist der Namaycush keine Forelle (Salmo xxx oder Oncorhynchus xxx, sondern ein Saibling (Salvelinus xxx).

Angelmethoden:

Die Seeforelle ist ein Fisch tiefer, klarer, sauberer und kühler Seen. Da sie oftmals tief steht, ist sie nicht ganz einfach zu fangen, aber es ist mit überschaubarem Aufwand möglich.

Die Hauptmethode zum Angeln auf Seeforellen ist das Schleppangeln. Da das Wasser in Seeforellenseen klar ist, ist Vorsicht angebracht, der Köder wird weit hinter dem Boot hergeschleppt, d.h. er läuft 50 bis 80 Meter hinter dem Boot. Wenn Sie geflochtene Angelschnur verwenden, schalten Sie ein gutes Stück monofile vor, damit die Seeforelle die Schnur nicht sieht.

Schleppen Sie immer schnell, denn die Seeforellen mag schnelle Köder. Wenn Sie mit Elektromotor unterwegs sind, schleppen Sie mit 7 bis 8 Stundenkilometern, beim Rudern werden Sie eventuell 4 bis 5 Stundenkilometer erreichen. Sie müssen sich dabei ordentlich ins Zeug legen.

Nehmen Sie eine Rute von 2,70 bis 3,10 Meter Länge und einem Wurfgewicht von 10 bis 60 Gramm. Sie sollte nicht zu hart sein. Ob Sie lieber mit Spinnrolle oder Multirolle angeln, bleibt Ihren persönlichen Vorlieben überlassen. Stellen Sie aber die Bremse nicht zu hart ein, sonst reisst die Schnur beim Biss, der immer vehement kommt. Haben Sie eine zu schwache Bremseinstellung, hängt der Fisch nicht richtig.

Auch die Wahl der Schnur bleibt Ihren Vorlieben überlassen, nur wählen Sie die Angelschnur nicht zu fein, sie sollte schon eine Tragkraft von mindestens 10 Kilogramm haben, denn die Seeforelle steigt sehr kräftig ein und ist auch im Drill nicht zimperlich.

Angeln Sie in Seen mit größerem Hechtbestand, sollten Sie ein etwa rutenlanges Stück Hardmono vorschalten. Hechte machen mit jeder normalen Angelschnur kurzen Prozess und wir wollen ja nicht nur den Drill bis zur Landung des Fisches geniessen, wir wollen auch nicht, dass ein Fisch verludert.

Wenn eine Seeforelle beim Schleppen gebissen hat, warten Sie einen kurzen Moment bevor Sie die Rute nehmen (2 bis 3 Ruderschläge oder 8 bis 10 Herzschläge). Sonst kann es Ihnen passieren, dass die Seeforelle zu knapp hängt und wieder vom Haken abkommt. Einen klassischen Anhieb brauchen Sie eigentlich nicht zu setzen, da sich die Seeforelle bereits selbst gehakt hat. Wenn Sie noch einen Anhieb setzen wollen, übertreiben Sie es nicht damit.

Erfolgreiche Köder sind: Küstenwobbler wie Kuusamo (22 Gramm, silber), Berkley Frenzy Minnow Medium (10 Zentimeter, 14 Gramm, blau-weiß), Abu Tormentor (9 Zentimeter, 18 Gramm, H-BB, silber, sinkend), Möresilda (22 Gramm silber-grün), Abu Toby Flash (20 Gramm, blau-silber), Spöket Blue Glitter (18 Gramm). Orientieren Sie sich vor Ort immer an den Fischarten, die im See vorkommen und passen Sie Ihren Köder dementsprechend an.

Kurz nach der Schneeschmelze, treffen Sie die Seeforellen auch etwas flacher an. Dann ist eine gute Zeit, zum Spinnangeln und zum Fliegenangeln auf die Seeforelle. Suchen Sie flachere Buchten in denen Sie mit der Wathose gut ins Wasser kommen und die steil abfallende Kanten aufweisen. Hier können Sie wahre Sternstunden erleben.

Achten Sie auf Bewegung an der Wasseroberfläche. Manchmal sehen Sie buckelnde Seeforellen, steigende Seeforellen oder raubende Seeforellen. So aktive Seeforellen können Sie problemlos 20 oder 30 Mal anwerfen ohne sie zu vergrämen, die Fische sind jetzt in Beißlaune und wollen nur fressen, fresse, fressen.

Die Ausrüstung ist wie beim Schleppfischen dieselbe, die Sie auch zum Meerforellenangeln nehmen, also die oben genante Spinnrute mit mittlerer Aktion oder eine 6er oder 7er Fliegenrute. Achten Sie immer auf reichlich Backing, die werden Sie brauchen, wenn eine große Seeforelle einsteigt, was jederzeit möglich ist.

Ob Sie eine schnellsinkende Fliegenschnur wählen oder eine Schwimmschnur mit verschiedenen Sink-Tips, kommt auf das Gewässer und die aktuellen Verhältnisse vor Ort an. Wenn Sie zu tief runter müssen, macht das mit der Fliegenrute keinen Sinn, setzen Sie dann lieber auf sinkende Sbirolinos. Ansonsten ist die Schwimmschnur mit verschiedenen Sink-Tips eine gute Wahl.

Führen Sie den Köder in zügig bis sehr schnell, wechseln Sie ab und versuchen Sie Tiefe und Geschwindigkeit herauszufinden. Die Vorlieben der Seeforellen wechseln bisweilen mehrfach am Tag.

Ach ja: natürlich können Sie Spinnangeln und Fliegenfischen auch vom Boot aus betreiben. Nähern Sie sich vorsichtig der entsprechenden Bucht, lassen Sie das Boot hineintreiben und fangen an zu angeln. Seeforellen, die Sie ausgemacht haben, können Sie gezielt beangeln, das ist Spannung pur.

Verwertung:

So wie die Meerforelle und die Bachforelle ist auch die Seeforelle ein wertvoller Speisefisch. Alle Rezepte, die Sie auf Lachs anwenden, können Sie ebenso für Seeforellen nehmen.

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